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Animal Equality hält Rede im Europäischen Parlament

Am 22. Juni 2016 waren Vertreter von Animal Equality aus Spanien, Italien und Deutschland im Europäischen Parlament, um eine Initiative gegen die tierquälerische Käfighaltung von Kaninchen zu unterstützen.
Juni 22, 2016

Am 22. Juni 2016 waren Vertreter von Animal Equality aus Spanien, Italien und Deutschland im Europäischen Parlament, um eine Initiative gegen die tierquälerische Käfighaltung von Kaninchen zu unterstützen.

Jedes Jahr werden in der Europäischen Union 326 Millionen Kaninchen geschlachtet – bisher gibt es keinerlei gesetzliche Regelungen zu ihrem Schutz. Dies führt dazu, dass 99% der Kaninchen in kleinen Drahtkäfigen gehalten werden, in denen ihnen kaum mehr als ein DIN-A4 Blatt an Platz zur Verfügung steht. Misshandlungen durch Arbeiter, offene Wunden, Kannibalismus und Infektionen sind keine Ausnahmen, sondern die Regel.

Unsere Recherchen in italienischen und spanischen Kaninchenbetrieben haben in den letzten Jahren immer wieder die erschreckenden Zustände in europäischen Betrieben aufgedeckt.

Nun hatten wir erstmals die Möglichkeit, unsere Aufnahmen und Ergebnisse im Europäischen Parlament zu präsentieren. Die von Compassion in World Farming und dem EU-Abgeordneten Stefan Eck initiierte Kampagne strebt ein europaweites Verbot der Käfighaltung von Kaninchen an.

Ria Rehberg, 2. Vorsitzende von Animal Equality in Deutschland, appellierte in ihrer Rede an die anwesenden Abgeordneten sich für ein Verbot der Käfighaltung und gegen die tierquälerischen Zustände in Kaninchenbetrieben einzusetzen. Hier die Übersetzung aus dem Englischen:

“Guten Tag. Zuallererst möchte ich meinen Dank darüber ausdrücken, dass ich heute hier im Europäischen Parlament im Namen der Tiere sprechen darf. Mein Name ist Ria Rehberg und ich bin 2. Vorsitzende von Animal Equality in Deutschland. Animal Equality ist eine internationale Tierrechtsorganisation, die sich für den Schutz der sogenannten Nutztiere einsetzt, indem wir die Gesellschaft, die Politik und Unternehmen dazu anregen, ethische Entscheidungen zu treffen.

In den letzten Jahren haben die Ermittlerteams von Animal Equality systematische Misshandlungen und unvorstellbares Tierleid in europäischen Kaninchenmast- und -zuchtbetrieben aufgedeckt. Mehr als 60 % der europäischen Kaninchenbetriebe befinden sich in Italien und Spanien. In beiden Ländern hat Animal Equality wiederholt grausame Zustände in Käfighaltungen dokumentiert. Allein in Spanien haben wir 70 Zucht- und mastbetriebe und vier Schlachthäuser dokumentiert – in ausnahmslos allen Fällen haben wir Beweise für Misshandlungen sowie schwer verletzte oder leidende Tiere gefunden.

Unsere Ermittler haben Kaninchen mit offenen Wunden und schmerzhaften Augeninfektionen gesehen sowie Kaninchen, deren Ohren von gestressten Artgenossen fast vollständig abgebissen waren.

Ein Kaninchen in einem europäischen Zucht- oder Mastbetrieb zu sein, bedeutet, in einem winzigen Käfig gehalten zu werden, unfähig auch nur die grundlegendsten Wünsche und Bedürfnisse auszuleben.

Ein Kaninchen in einem europäischen Betrieb zu sein, bedeutet, chronisch schmerzende und entzündete Pfoten vom Stehen auf dem harten Drahtboden des Käfigs zu haben.

Ein Kaninchen in einem europäischen Betrieb zu sein, bedeutet, in einem Käfig gefangen zu sein, der gerade mal so groß wie ein DIN-A4-Blatt ist.

Aufgrund dieser fürchterlichen Zustände werden bis zu 30 % der Kaninchen noch vor der eigentlichen Schlachtung getötet oder erliegen ihren Verletzungen und Krankheiten – dieser Prozentsatz ist höher als bei allen anderen sogenannten Nutztieren.

Unsere Recherchen in Kaninchenmast- und -zuchtbetrieben haben gezeigt, dass kranke oder verletzte Tiere oftmals mit einer Metallstange erschlagen oder solange mit dem Kopf gegen den Boden geschleudert werden, bis sie tot sind. Manchmal werden sie noch lebend in Tonnen geworfen, wo sie ohne Wasser und Nahrung qualvoll sterben.

Wann immer wir solche Bilder an die Öffentlichkeit bringen und diese Betriebe anzeigen, sind die Menschen empört. Uns als europäische Gesellschaft liegt das Wohl der Tiere am Herzen und wir wollen sie vor unnötigem Leid schützen. Eine europaweite Umfrage hat ergeben, dass 94 % aller Europäerinnen und Europäer der Ansicht sind, dass das Wohl der sogenannten Nutztiere wichtig ist. Deshalb bitte ich Sie, die Repräsentantinnen und Repräsentanten der europäischen Bürgerinnen und Bürger, setzen Sie einem der grausamsten Missstände in der Nutztierindustrie ein Ende! Bitte unterstützen Sie die Kampagne zur Abschaffung der Käfighaltung bei Kaninchen!

Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Hund, einem Kaninchen oder einer Katze – sie alle leiden auf gleiche Art und Weise.

Jetzt ist die Zeit, eine der grausamsten Praktiken der europäischen Kaninchenzucht zu beenden. Tiere haben in unserer Gesellschaft keine Stimme. Bitte geben Sie ihnen Ihre. Vielen Dank.”


Brüssel, 

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