Monatsspenden-Aktion: Deine Fördermitgliedschaft bringt 50 Euro on top! Jetzt spenden

Japan nimmt kommerziellen Walfang wieder auf


Seit dem 1987 ausgestellten Walfangverbot hatte Japan immer wieder die offizielle Zulassung für die Jagd auf Wale beantragt und war wiederholt abgewiesen worden. Wie Island und Norwegen hatte sich die japanische Regierung dem Verbot ohnehin widersetzt und den fortlaufenden Walfang, aus angeblich wissenschaftlichen Gründen, sogar finanziell bezuschusst. Von dem internationalen Gerichtshof in Den Haag wurde die Forschung an den Tieren dabei als Vorwand verurteilt. Auch die kommerzielle Begründung einer Wiederaufnahme des Walfangs scheint nur wenig nachvollziehbar: Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln verzehrt die japanische Bevölkerung nur wenig Walfleisch, weshalb der jährliche Bedarf seit Jahren problemlos abgedeckt werden kann.

Zum “Schutz der Tiere” will sich Japan zukünftig aus internationalen Gewässern oder Schutzgebieten wie der Antarktis fernhalten und “nur” in der eigenen Wirtschaftszone Küstenwalfang betreiben. Durch das Stillhalteabkommen hätten sich einige Walpopulationen dort bereits erholt, sie seien somit nicht mehr gefährdet. Tatsächlich sind zum Beispiel Buckelwale und ostpazifische Grauwale heute nicht mehr unmittelbar vom Aussterben bedroht. Dennoch kämpft die gesamte Tierwelt des Meeres mit der zunehmenden Verschmutzung durch Chemie und Plastikmüll, Lärm, Schiffsverkehr und Erderwärmung.

Für Entrüstung sorgt auch Japans brutale Treibjagd auf Delfine, die trotz des internationalen Drucks jährlich in dem japanischen Fischerort Taiji stattfindet und tausenden von Delfinen das Leben kostet. Obwohl die Delfinjagd hier in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark zurückgegangen ist, steigt die Anzahl der getöteten Individuen weltweit. Im Gegensatz zu den Großwalen werden Delfine und Kleinwale nicht durch die internationalen Richtlinien der Walfangkonvention geschützt. Für sie sind lediglich länderspezifische und regional beschränkte Regelungen und häufig sogar keine Schutzbestimmungen vorhanden. Aus Tradition oder um ihr Fleisch als Köder zum Haifischfang einzusetzen, machen unter anderem auch Länder wie Dänemark, Peru oder Nigeria Jagd auf die kleineren Meeressäuger.

 

Die Empörung ist (zurecht) hoch, doch …

Die Empörung über Japans Fortsetzung des kommerziellen Walfangs ist vor allem in westlichen Ländern groß – auch bei Menschen, die selbst Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier konsumieren. Dabei werden jeden Tag weltweit Millionen von Hühnern, Schweinen und Rindern für die Produktion tierischer Lebensmittel gequält. Da sie, im Gegensatz zu den Walen, in unserer Kultur als sogenannte Nutztiere angesehen werden, ist es in der Wahrnehmung vieler Menschen nicht problematisch, sie für den eigenen Bedarf auszunutzen.

Doch unabhängig von ihrer Art oder Herkunft entsteht millionenfaches Leid für alle Tiere, die ihr Leben für kommerzielle Zwecke hergeben müssen. Gerade wenn es um den Schutz unserer Meere geht, ist es wichtig, sich vor Augen zu halten, dass jedes Jahr mehr Fische durch Fischerei sterben, als in allen anderen Industrien zusammen. Durch den extensiven Fischfang sterben jährlich auch Millionen von anderen Meerestieren als Beifang: Wale, Delfine und Schildkröten bleiben in den Fischernetzen hängen und müssen einen qualvollen Tod sterben. Viele Arten sind aufgrund der Überfischung bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. In nur wenigen Jahrzehnten haben wir Menschen es geschafft, die Fischbestände um rund 80% zu reduzieren.

Alle Tiere haben es verdient, Schutz und Achtung zu erfahren. Um die Tiere, die Umwelt und schließlich auch unsere eigene Zukunft zu schützen, müssen wir unsere Wahrnehmung und unseren Konsum hinterfragen, denn die tägliche Wahl unserer Lebensmittel wirkt sich unmittelbar auf das Wohl von Tieren aus. Mit der Entscheidung für eine rein pflanzliche Lebensweise können wir ihr Leid verringern und den Tod von Milliarden von Tieren verhindern. Auf LoveVeg.de finden Sie viele Rezepte und hilfreiche Tipps rund um eine ausgewogene vegane Lebensweise.

 

 

Quellen:


Japan

Meist gelesen