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Stopfleber: Vom Qualbetrieb ins KaDeWe

Die Herstellung ist in Deutschland aus Tierschutzgründen seit Jahrzehnten illegal - doch das KaDeWe verkauft Stopfleber weiterhin als Delikatesse. Animal Equality liegt schockierendes Filmmaterial aus einem französischen Betrieb mit Verbindung zum KaDeWe vor.

Januar 31, 2015 Updated: März 5, 2022

Die Herstellung ist in Deutschland aus Tierschutzgründen seit Jahrzehnten illegal – doch das KaDeWe verkauft Stopfleber weiterhin als Delikatesse. Animal Equality liegt schockierendes Filmmaterial aus einem französischen Betrieb mit Verbindung zum KaDeWe vor.

Die EU hat die Herstellung von Stopfleber bereits 1999 für illegal erklärt, aber Frankreich macht trotzdem per Ausnahmeregelung weiter. Stopfleber ist zurecht ein geächtetes Produkt. Die Enten leiden enorm unter der brutalen Zwangsernährung. Der Betrieb, aus dem die Aufnahmen stammen, produziert für den weltgrößten Stopfleberproduzenten Euralis. Unter der Marke Rougié vertreibt die Firma Stopfleber ins Ausland und beispielsweise an das KaDeWe.

Mithilfe von Bildern der bislang umfassendsten Recherche in der Stopfleberindustrie, die unser Ermittlerteam in Spanien und Frankreich aufgenommen haben, führten wir der Öffentlichkeit, den Medien und dem KaDeWe immer wieder vor Augen, mit welchen unbeschreiblichen Qualen die Herstellung dieses Produkts für die Enten und Gänse verbunden ist. Wir veröffentlichen nun zum ersten Mal Bild- und Videomaterial aus einem Stopfleberbetrieb, der nachweislich eine Verbindung zum KaDeWe hat und verleihen unserer Kampagne für eine Ende des Stopfleberverkaufs durch das Unternehmen weiteren Nachdruck.

Die Stopfleber ist die verfettete Leber, die Gänsen und Enten entnommen wird, nachdem sie unter Zwangsernährung gemästet worden sind. Das Stopfen lässt die Leber verfetten und auf das Zehnfache ihrer natürlichen Größe anschwellen. Zu Pastete verarbeitet wird Stopfleber unter der Bezeichnung Foie Gras – französisch für “Fettleber” – als Delikatesse gehandelt.

Das Ziel der Zwangsernährung ist die Ansammlung von großen Mengen Fett in der Leber. Dieses Organ wächst so lange, bis die Tiere an Fettleber (Steatosis hepatis) erkranken. Tatsächlich würden alle Enten durch das Versagen der reinigenden Funktion der Leber oder durch Herz- bzw. Atemstillstand, verursacht durch die Überernährung, sterben. Viele der Enten leiden an Halsverletzungen und überleben das Zwangsstopfen nicht. Die Körper der Enten, die schon während der Mast gestorben sind, wurden vorläufig in Kühltruhen entsorgt.

Die Ergebnisse der Recherche:

  • Versteckte Kameras zeigen das qualvolle Stopfen, d.h. die Zwangsernährung, der Enten.
  • Die Tiere werden über ein Metallrohr, das ihnen in den Magen gerammt wird, zwangsernährt.
  • Viele der Enten leiden an Verletzungen der Speiseröhre und sterben währen der Mast.
  • In Folge der Zwangsernährung schwillt die Leber auf das Zehnfache der normalen Größe an.
  • Die Enten erkranken aufgrund ders Stopfens an Fettleber (Steatosis hepatis).
  • Die Käfige sind extrem verschmutzt.
  • Enten, die noch während der Mast starben, werden in einer Gefriertruhe gelagert.
  • Einige Tiere können nicht mehr aufstehen.
  • Extreme Hygienemängel in der Anlage.

Die Aufnahmen stammen aus einem Stopfleberbetrieb im Südosten Frankreichs, der an ein Schlachthaus der Firma Euralis liefert. Die Firma ist für 25 Prozent der französischen Stopfleberpoduktion verantwortlich und ist damit zugleich weltweit der größte Hersteller von Stopfleberprodukten. Unter der Marke Rougié exportiert Euralis unter anderem nach Deutschland und direkt an das KaDeWe.

►Warnung: Das folgende Video enthält Szenen, die Gewalt gegen Tiere zeigen.

Mit versteckten Kameras konnte dokumentiert werden, welche Qualen die Tiere während des zwölftägigen Zwangsstopfens erleiden müssen. Die Sterberate liegt in dieser Zeit sogar noch zehn bis 20 Mal höher als bei Zuchtenten. Die Aufnahmen der versteckten Kamera zeigen den Stopfprozess, wie er tatsächlich täglich passiert. Es ist deutlich zu sehen, wie die Enten beim Anblick des Stopfapparates panisch versuchen auszuweichen. Den sensiblen Tieren wird zweimal am Tag ein Metallrohr in die Speiseröhre gerammt, über das sie innerhalb von zwei bis drei Sekunden 400 Gramm Brei in den Magen gepumpt bekommen. Hochgerechnet auf das Körpergewicht eines Menschen würde dies zwei mal am Tag einer Menge von acht Kilogramm entsprechen.

In Frankreich wird 74 Prozent der weltweit produzierten Stopfleber hergestellt. In Deutschland ist die Herstellung von Stopfleber bereits seit 1972 verboten. 1999 wurde das Herstellungsverbot von Stopfleber durch die EU beschlossen. Der Beschluss ist seit 2004 in den EU-Mitgliedsstaaten gültig. Nur eine Ausnahmeregelung erlaubt es Ländern wie Frankreich weiterhin Stopfleber zu produzieren.

“Viele Kunden wissen gar nicht, dass das KaDeWe dieses Tierqualprodukt immer noch anbietet”, erklärt Hendrik Haßel, Sprecher von Animal Equality. “Für diese Bilder gibt es keine Ausrede mehr. Der Verkauf von Stopfleber ist nicht mehr tragbar. Was muss noch passieren, damit die Verantwortlichen des KaDeWe die Augen öffnen?”

Das Berliner Kaufhaus ist in den letzten Jahren immer wieder in die Kritik geraten, da es trotz des offensichtlichen Leidens der Enten weiterhin an dem Qualprodukt Stopfleber festhält. In bereits jahrelanger Kampagnenarbeit setzt sich Animal Equality unter anderem mit Aktionen und Unterschriftensammlungen für ein Ende des Stopfleberverkaufs bei KaDeWe ein. Durch Pressearbeit machen wir die Bilder, die Stopfleberproduzenten und das KaDeWe lieber geheim halten möchten, öffentlich, und dadurch das Leid der Tiere zur gesellschaftlichen Debatte. Zahlreiche Medien haben bereits über die Recherche berichtet und zeigen sich schockiert im Angesicht des unbeschreiblichen Leids, welches die sensiblen Tiere erleiden müssen. Bislang zeigte sich das Unternehmen jedoch uneinsichtig und will nach wie vor nicht davon absehen, das Tierqualprodukt weiter anzubieten.

Sagen Sie dem KaDeWe Ihre Meinung und sprechen Sie sich gegen diese unglaubliche Qual aus!


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